Störungsbilder

 Auf der folgenden Seite finden Sie eine kurze Übersicht über häufige psychische Erkrankungen und Störungen, die in der Psychiatrischen Praxis Dr. Schmidt diagnostiziert und auch behandelt werden können.

Aufmerksamkeits- Hyperaktivitätssyndrom:

Nach ICD-10 werden 3 Kernbereiche unterschieden, die bereits im Kindesalter vorliegen sollten und > 6 Monaten anhaltend sein sollten. Bei Erwachsenen zeigen sich vor allem Veränderungen der Aufmerksamkeit und der Impulsivität:

 Unaufmerksamkeit

1)   Sind häufig unaufmerksam ggü. Details oder machen Flüchtigkeitsfehler bei den Schularbeiten und sonstigen Arbeiten und Aktivitäten

2)    Sind häufig nicht in der Lage, die Aufmerksamkeit bei Aufgaben oder beim Spielen aufrechtzuerhalten,

3)    scheint oft nicht auf das zu hören, was ihnen gesagt wird

4)    können oft Erklärungen nicht folgen oder ihre Schularbeiten, Aufgaben oder Pflichten am Arbeitsplatz nicht erfüllen

5)    sind häufig beeinträchtigt, Aufgaben und Aktivitäten zu organisieren

6)    vermeiden ungeliebte Aufgaben, wie Hausarbeiten, die geistiges Durchhaltevermögen erfordern

7)    verlieren häufig Gegenstände, die für bestimmte Aufgaben oder Tätigkeiten wichtig sind, z.B. Unterrichtsmaterialien, Stifte, Bücher, Werkzeuge

8)    werden häufig von externen Stimuli abgelenkt

9)    sind im Verlauf der alltäglichen Aktivitäten oft vergesslich

 

Impulsivität

1)    platzen häufig mit der Antwort heraus, bevor die Frage beendet ist

2)    können häufig nicht in einer Reihe warten

3)    unterbrechen und stören andere häufig

4)    reden häufig exzessiv, ohne angemessen auf soziale Beschränkungen zu reagieren

 

Hyperaktivität

1)    zappeln häufig mit Händen und Füßen oder winden sich auf den Sitzen

2)    verlassen ihren Platz im Klassenraum oder in anderen Situationen, in denen erwartet wird, dass sie auf ihrem Platz bleiben

3)    laufen häufig herum oder klettert exzessiv in Situationen, in denen dies unpassend ist (bei Jugendlichen oder Erwachsenen entspricht dem mglw. nur ein Unruhegefühl

4)    ist oft nicht in der Lage, ruhig zu spielen oder an Freizeitaktivitäten ruhig teilzunehmen,

5)    zeigen ein anhaltendes Muster exzessiver motorischer Aktivitäten, die durch die soziale Umgebung oder Vorschriften nicht durchgreifend beeinflussbar sind.

 

Die Warteliste bezüglich einer AD(H)S-Diagnostik ist gegenwärtig aufgrund der Vielzahl von Anfragen  geschlossen. Die Terminvergabe der gelisteten Interessenten erfolgt chronologisch nach Anmeldung oder auf Selbstzahlerbasis.

Affektive Störungen

Definition: sind hauptsächlich  durch eine krankhafte Veränderung der Stimmung (Affektivität) meist zur Depression oder gehobenen Stimmung (Manie) hin charakterisiert.

Depressionen können ein vielgestaltiges Bild zeigen. Hauptsymptome sind gedrückte Stimmung, Hemmung von Denken und Antrieb, Interessenlosigkeit und körperlich- vegetative Störungen über mehrere Wochen.

Die Manie ist durch euphorisch – gehobene Stimmungslage, Enthemmung,Selbstüberschätzung und Ideenflut gekennzeichnet.

Bei der Bipolaren Störung liegen sowohl Episoden depressiver als auch (hypo)manischer Episoden vor.

Als Dysthymie wird eine chronische, mindestens  2 Jahre andauernde depressive  Verstimmung  geringen Ausprägungsgrades bezeichnet. Diese Störung hat viel mit dem Konzept der neurotischen  Depression gemeinsam.

Bei der Zyklothymia handelt es sich um eine andauernde Instabilität der Stimmung mit zahlreichen Perioden leichter Depression und leicht gehobener Stimmung.

Die Unterteilung  der affektiven Störung erfolgt auf  Grund des Schwergrades und unterschiedlicher

Verlaufscharakteristika. Der Verlauf ist in der Regel phasenhaft (zeitlich umschriebene Krankheitsperioden mit gesunden Intervallen), kann aber auch chronisch-progrient verlaufen.

 

Hilfreiche Links:

Deutsche Gesellschaft für Biologische Psychiatrie

Deutsche Depressionshilfe

Schizophrenie: die schizophrenen Psychosen gehören zur Hauptgruppe der endogenen Psychosen. Bei diesen Erkrankungen kommt es zum Auftreten charakteristischer, symptomatisch oft sehr vielgestaltiger Bilder mit Wahn, Halluzinationen, formalen Denkstörungen, Ich- Störungen, Affektstörungen und psychomotorischer Störungen. Nachweisbare körperliche Ursachen fehlen. Die neueren Klassifikationssysteme verlangen eine bestimmte Mindesterkrankungsdauer. Schizophrenieartige Bilde, die dieses Kriterium nicht erfüllen, werden als schizophreniforme Erkrankung klassifiziert.       

Angst- und Panikstörung: unter dem Oberbegriff Angst-und Panikstörungen werden mehrere Erkrankungsformen zusammengefasst, die durch unterschiedliche  Erscheinungsweisen der Angst geprägt sind. Die wesentlichen Formen sind die frei flottierende Angst, phobische Angst sowie Panik. Die Symptomatik umfasst in der Regel sowohl seelische als auch körperliche Beschwerden. Angststörungen haben gravierende Folgen auch im sozialen Bereich und führen oft zu ausgeprägter Behinderung.

Unter der Bezeichnung Zwang werden Vorstellungen, Handlungsimpulse und Handlungen zusammengefasst, die sich einem Menschen aufdrängen und gegen deren Auftreten er sich vergebens wehrt. Zwangserscheinungen werden als dem eigenen Ich zugehörig, jedoch meist als unsinnig und bedrohlich erlebt. Sie können auch im Rahmen anderer psychischer Erkrankungen (insbesondere Psychosen) vorkommen.

Zwangsstörungen: Als Zwangsstörung werden Krankheitsbilder bezeichnet, bei denen Zwangsgedanken und / oder Zwangshandlungen im Vordergrund der Symptomatik stehen.

Abhängigkeit und Sucht: Sucht ist nach WHO ein Zustand periodischer oder chronischer Intoxikation, verursacht durch wiederholten Gebrauch einer natürlichen oder synthetischen Substanz, der für das Individuum und die Gemeinschaft schädlich ist.

Psychische Abhängigkeit ist definiert als übermächtiges, unwiderstehliches Verlangen, eine bestimmte Substanz/ Droge wieder einzunehmen (Lust- Erzeugung und/oder Unlust- Vermeidung). Physische ( körperliche) Abhängigkeit ist charakterisiert durch Toleranzentwicklung ( Dosissteigerung) sowie das Auftreten von Entzugserscheinungen.

Abusus oder Missbrauch beinhaltet den unangemessenen Gebrauch einer Substanz/ Droge, das heisst überhöhte Dosierung und / oder Einnahme ohne medizinische Indikation.Wiederholtes  Einnehmen führt zur Gewöhnung, psychisch durch Konditionierung, körperlich in der Regel mit der Folge der Dosissteigerung.

Unter Polytoxikomanie ( polyvalente Sucht) wird ein Mehrfachabhängigkeit, also die gleichzeitige Einnahme verschiedener Suchtmittel, verstanden.

Persönlichkeitsstörungen: unter Persönlichkeitsstörungen werden tief verwurzelte, anhaltende und weitgehend stabile Verhaltensmuster verstanden, die sich in starren Reaktionen auf unterschiedliche persönliche und soziale Lebenslagen zeigen. In vielen Fällen gehen diese Störungen mit persönlichen Leiden und gestörter sozialer Funktionsfähigkeiten einher. Gegenüber der Mehrheit der Bevölkerung zeigen sich deutliche Abweichungen im Wahrnehme, Denken Fühlen und in Beziehungen zu anderen.

Die einzelnen Formen der Persönlichkeitsstörungen werden nach den vorherrschenden Verhaltensmustern klassifiziert: paranoide, schizoide, schizotype,dissoziale (antisoziale) emotional instabile, histrionische, anankastische (zwanghafte), ängstliche (vermeidende) und abhängige ( asthenische) Persönlichkeitsstörung.

Das auffällige Verhalten tritt in ganz unterschiedlichen psychischen Bereichen auf:

        Antrieb z.B. Verminderung von Schwung und Initiative

        Affektivität ( z.B. depressive Verstimmung)

        Impulskontrolle (z.B. Wutanfälle)

        Wahrnehmung von Situationen und Menschen

        Denken ( gelockertes Denken)

        Beziehungen zu anderen (z.B. erschwerte  Kontaktfähigkeit).

 

Die Beschwerden führen zu deutlichem subjektiven Leiden und beeinträchtigen wesentlich die Leistungsfähigkeit im beruflichen und sozialen Bereich!

Die Unterteilung in einzelne Formen unterscheidet sich je nach Diagnoseschema

Im  DSM werden die Persönlichkeiten in drei Gruppen einteilt:

        Gruppe A: paronide schizoide und schizotypische Persönlichkeitsstörung. Personen mit diesen Störungen werden von anderen häufig als „ sonderbar“ oder exzentrisch“ bezeichnet.

        Gruppe B: histrionische, narzistische, antisozial  und Borderline-Persönlichkeitsstörung. Die Patienten werden häufig als „Dramatisch, emotional oder launisch „ bezeichnet.

        Gruppe C: selbstunsichere, dependente, zwanghafte und passiv-aggresssive Persönlichkeitsstörung. Die betroffenen zeigen sich oft „ängstlich und furchtsam“.